Eine inspirierende Marke seit 90 Jahren

PLEXIGLAS® inspiriert seit seiner ersten Anwendung – schließlich ist das Marken-Polymethylmethacrylat (PMMA) von Röhm dank seiner vielfältigen Eigenschaften und intelligenten Funktionen das Material der Wahl für kreatives Design und innovative Projekte.

Ohne einen Zufall hätte es die vielfältigen Ideen und Anwendungen für PLEXIGLAS® vielleicht nie gegeben: In den 1930er Jahren forschten Dr. Otto Röhm und sein Team bei der Firma Röhm & Haas daran, eine Art transparenten, synthetischen Kautschuk herzustellen. Eines Tages ließen sie eine Versuchsmischung auf der Fensterbank stehen. Das Sonnenlicht setzte eine Reaktion in Gang – und am nächsten Tag entdeckten die verblüfften Forschenden eine neue Art von Kunststoff: Acrylglas, chemisch korrekt Polymethylmethacrylat (PMMA) genannt. In weiteren Versuchen gelang es, das Rohmaterial kontrolliert zwischen herkömmlichen Glasscheiben zu polymerisieren und dünne Acrylglasscheiben zu erhalten. Das neue Material erhielt den Namen „PLEXIGLAS“ und wurde am 9. August 1933 als Marke eingetragen.

Röhm & Haas beschäftigte sich damals aber nicht nur erfolgreich mit der Herstellung von PLEXIGLAS® Platten. Gleichzeitig erforschten die Chemikerinnen und Chemiker auch die Entwicklung von Formmassen zur Anwendung im Spritzgießverfahren – einem Verfahren, das völlig neue Möglichkeiten in der Gestaltung von Bauteilen und in der Kunststoffverarbeitung eröffnete. Damit wurde auch eine kostengünstige Serienproduktion in großen Stückzahlen möglich.

PLEXIGLAS® ist das Original. Wir haben es erfunden und sehen uns als Partner für Industriekunden, die etwas Neues entwickeln wollen.

Michael Pack,
CEO Röhm GmbH

Von Darmstadt in die ganze Welt

Heute bietet die Röhm GmbH ein umfangreiches Produktportfolio an PLEXIGLAS® Formmassen für alle Spritzgieß- und Extrusionsanwendungen, außerdem PLEXIGLAS® Platten, Rohre, Stäbe und Folien. Eingesetzt werden die Produkte in zahlreichen Bereichen: von der Automobil- und Leuchtenindustrie über die Haushaltsgeräte-, Möbel- und Ladenbaubranche bis hin zu Architektur und Gewächshausbau sowie spektakulären Großaquarien und U-Booten für die Tiefsee. „In vielen Anwendungsbereichen war PLEXIGLAS® von Röhm von Anfang an dabei und hat seitdem unzählige Innovationen mitgestaltet“, sagt Siamak Djafarian, Senior Vice President des Geschäftsbereichs Molding Compounds bei Röhm.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® im Linsendesign

Historische Schreibgeräte Stenop-Linsen und eine hochpräzise moderne TIR-Linse aus PLEXIGLAS® Formmassen
© Evonik Industries AG, Essen, Konzernarchiv | © kdg Opticomp GmbH

Bereits 1936/1937 wurden die ersten Teile in Serie aus PLEXIGLAS® Formmassen hergestellt: fünf Millimeter lange Rundstäbchen mit einer ebenen und einer linsenartig gewölbten Basisfläche. Auf die ebene Fläche wurde ein Mikrofilm mit einem Erinnerungsbild aufgeklebt, das durch die Vergrößerungslinse von der anderen Seite her betrachtet werden konnte. Diese als „Stenops“ bezeichneten Linsen wurden in Schreibstifte eingesetzt und dienten mit einem Foto des Urlaubsortes als Souvenir. Auch heute noch werden PLEXIGLAS® Formmassen für die Herstellung von Linsen eingesetzt – diese sind jedoch weit komplexer als ihre historischen Vorläufer, so wie das Total-Internal-Reflection-Linsensystem (TIR) lens LFO.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® im Automobildesign

Heckleuchten mit PLEXIGLAS® Formmassen
© Röhm GmbH

Die Automobilindustrie verwendete bereits in den 1950er Jahren PLEXIGLAS® Formmassen für kleine runde Abdeckungen von Heckleuchten. Sie ersetzten damals die Glasabdeckungen. Heute ermöglichen PLEXIGLAS® Formmassen die Fertigung großformatiger Heckleuchten und markanter Lichtleiter für einzigartige Lichtsignaturen, die auch aus großer Distanz die Marke des Fahrzeugs erkennen lassen – so wie beim Audi A6 und beim DS 4 der französischen Premiummarke DS Automobiles.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® im Automobildesign

Altes Autocockpit aus den 1950er Jahren, modernes Autocockpit
© Radoslaw Maciejewski – stock.adobe.com | © Volkswagen AG

Schon in den 1950er Jahren wurden Instrumentenabdeckungen in Fahrzeugen aus PLEXIGLAS® Formmassen gefertigt. Heute sind PLEXIGLAS® Formmassen Teil von multifunktionalen Displays wie hier im ID. ROOMZZ von Volkswagen.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® bei Haushaltsanwendungen

Salatbesteck aus PMMA und Thermomix
© Evonik Industries AG, Essen, Konzernarchiv | © Vorwerk

In den 1950er Jahren hielten PLEXIGLAS® Formmassen Einzug in die Küchen: Als transparentes Salatbesteck oder transparente Schüsseln waren sie ein Hingucker. Heute verleihen sie hochwertigen Küchenhelfern wie dem Thermomix von Vorwerk als Oberflächenveredelung einen Premium-Look.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® bei Hifi-Geräten

Radio-Schallplattenspieler-Kombination Phonosuper SK 4 von Braun und Netzwerkspieler Selekt DSM von Linn
© Röhm GmbH – Fotograf: 4ft| © Linn

Schon 1956 stand PLEXIGLAS® für innovatives Design, etwa bei der legendären Radio-Schallplattenspieler-Kombination Phonosuper SK 4 von Braun, die wegen ihrer transparenten PLEXIGLAS® Abdeckung den Beinamen „Schneewittchensarg“ erhielt. Heute ermöglichen PLEXIGLAS® Formmassen den sogenannten Black-Panel-Effekt, der eine schwarze Oberfläche in ein farbechtes Display verwandelt, wie bei diesem Netzwerkspieler von Linn.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® im Leuchtendesign

Pendelleuchten VP Globe von Verner Panton und Ameluna von Artemide
© Verner Panton Design AG, photosymbol Verpan, Denmark | © Artemide, Ameluna by Artemide; Design: Mercedes-Benz Style

Die Mondlandung inspirierte den dänischen Designer Verner Panton 1969 zu seiner futuristischen Leuchte VP Globe. Sie ist ein ikonisches Designobjekt des Weltraumzeitalters mit einer Ästhetik, die den Glauben an Technologie und Zukunft widerspiegelt. Auch heute noch realisieren Leuchtendesigner ihre kühnen Ideen mithilfe von PLEXIGLAS® – wie Artemide bei der Pendelleuchte Ameluna, die von der Biolumineszenz von Tiefseekreaturen inspiriert wurde und daher wie von innen heraus beleuchtet wirkt.

Zeitreise mit PLEXIGLAS® in der Architektur

PLEXIGLAS® in der Architektur: Dach des Olympiastadions in München und GEALAN Fenster-Systeme
© Evonik Industries AG, Essen, Konzernarchiv © GEALAN Fenster-Systeme GmbH

Für die Olympischen Sommerspiele 1972 gebaut, heute eines der Wahrzeichen der Stadt: das Olympiastadion in München. Außergewöhnlich ist vor allem das Dach aus PLEXIGLAS®. Auch heute ist die Marke noch in der Architektur zu finden, etwa als Oberflächenveredelung für Fenster und Türen.

Gewappnet für die Herausforderungen von heute

PLEXIGLAS® begegnet uns 90 Jahre nach seiner Markenanmeldung überall, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz, in Läden oder Restaurants, an und in Autos oder Gebäuden. Denn das Marken-Polymethylmethacrylat ist ein vielfältiger Kunststoff, der unter anderem eine exzellente Lichttransmission und eine herausragende Witterungsbeständigkeit bietet. PMMA ist leicht, verfügt über die höchste Oberflächenhärte aller thermoplastischen Kunststoffe, ist gut in allen thermoplastischen Verfahren zu verarbeiten und erlaubt beim Spritzgießen eine hohe Abbildegenauigkeit kleinster Strukturen. Der PLEXIGLAS® Hersteller Röhm ist zudem mit 13 Produktionsstandorten ein weltweit verlässlicher Partner und treibt den Ausbau der Kapazitäten voran, sowohl bei der Produktion als auch beim technischen Service.

Leistungsfähige und recycelbare Kunststoffe wie PLEXIGLAS® tragen zu einer nachhaltigeren und klimaneutralen Wirtschaft bei.

Michael Pack,
CEO Röhm GmbH

PLEXIGLAS® ist „sustainable by design“

Mithilfe der nahezu unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten und der Inspirationskraft von PLEXIGLAS® entstehen auch Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit. Zum Beispiel sind Lichtleiter aus PLEXIGLAS® Formmassen seit vielen Jahren Teil von energiesparender LED-Beleuchtung und helfen, den Stromverbrauch beispielsweise in Supermärkten und Sportarenen zu senken. In professionellen Gewächshäusern wiederum reduziert das Marken-PMMA den Heizbedarf, indem es als Linse in einem Kollektor Sonnenlicht bündelt oder als Stegplatte zur Wärmedämmung beiträgt. Auch ist PLEXIGLAS® bestens für Röhren von Bioreaktoren zur Mikroalgenzucht geeignet, bei denen die unübertroffene Lichttransmission von 92 Prozent auch unter freiem Himmel dauerhaft erhalten bleibt.

Denn Produkte der Marke PLEXIGLAS® zeichnen sich aufgrund ihrer herausragenden UV- und Witterungsbeständigkeit als überaus langlebig aus. Damit ermöglicht das Material Anwendungen mit einer langen Nutzungsdauer und trägt so zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen bei.

Wenn das Bauteil dann doch am Ende des Lebenszyklus angekommen ist, kann PMMA zudem ohne nennenswerten Eigenschaftsverlust mehrmals recycelt werden – so wie bei PLEXIGLAS® proTerra Platten und PLEXIGLAS® proTerra Formmassen. Im Jahr des 90. Markengeburtstags kamen ISCC PLUS-zertifizierte PLEXIGLAS® proTerra Formmassen auf den Markt, die mit Rohstoffen aus nachhaltigen Quellen hergestellt werden. „Unsere ressourcenschonenden Formmassen sind ein Beispiel, warum PLEXIGLAS® heute jünger ist als je zuvor“, sagt Djafarian. „Denn unsere Expertinnen und Experten erfinden PLEXIGLAS® immer wieder neu, erweitern mit jeder neuen Generation seine Leistungsfähigkeit und passen es immer wieder an die Anforderungen der Zeit an.“